Chorleben - S-Chorverband

Ein Festival der Männerstimmen

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Mit Besuchen wollen sich die Chöre der Region gegenseitig stärken. Für Brigitte Jäger, Vorsitzende des Liederkranz Sulzbach/Kocher, ist das einer der Gründe für das erste „reinen Männerchorkonzert“. Die Idee für ein solches Konzert entstand anlässlich der Gaildorfer Chortage im vergangenen Jahr. Mit ihrer Überzeugung, dass so ein Männerchor doch etwas Schönes sei und gegen die Verkümmerung von Geist und Seele wirke, stand Brigitte Jäger in der gut besuchten Stephan-Keck-Halle nicht alleine da. Die Konzertbesucher erlebten ein umfangreiches Lied- und Gesangsrepertoire der mitwirkenden Chöre aus Bühlerzell, Gaildorf, Mittelbronn und Sulzbach/Kocher.

Letzterer spannte einen großen Bogen vom russischen Volkslied über traditionelle Gospels bis zu klassischen Männerchören. Ein ums andere Mal erwies sich dabei Dirigent Andrej Uschakow als herausragender Solist. Trugen die Sulzbacher Sänger die russische Seele in die Halle, dann setzte der Männergesangverein Mittelbronn auf beschwingte Trinklieder und auf schöne schwäbische Silcherchöre – eine wahre Wohltat von Dirigent Gerhard Böhm und seinen 21 Sängern. Zünftig schwäbisch ging es auch in den Chorvorträgen des Frohsinn Bühlerzell zu. Frei, ohne handstützendes Notenbuch, zogen die Sänger eine schwäbische Schimpfwortkanonade ab, die einem „Reingeschmeckten“ Ohrensausen bereitet hätte. Karl Blersch konnte dabei auf seine schmunzelnden Chorknaben vertrauen, unter denen auch Zells Bürgermeister Franz Rechtenbacher munter mit schimpfte. Der Männerchor des Liederkranzes aus Gaildorf setzte auf große moderne und gern gehörte Chorsätze und brachte mit Dirigent Karl-Heinz Gollowitsch durch zungenbrecherische Gesangstexte und Evergreens Schwung und Swing in die Vorträge.

Alle Chöre und ihre Chorleiter bewiesen ein glückliches Händchen bei ihrer Programmwahl. Während die stimmgewaltigen und mit über 30 Sängern gut besetzten Sulzbacher für die russischen Weisen prädestiniert waren, verliehen die anderen Chöre – meist um ein Drittel geringer besetzt – durch homogene Stimmlagen ihren Vorträgen nicht weniger Harmonie und dynamisches Temperament.

Spaß und Unterhaltung kamen nicht zu kurz. Martin Seeger der die beteiligten Chöre vorstellte und die Gäste über deren Entstehungsgeschichte und Aktivitäten informierte, stellte auch den Sulzbacher Dirigenten Andrej Uschakow als talentierten Dirigenten, Solisten und Klaviervirtuose vor. Mit 15 Jahren habe er auf Empfehlung seiner Großmutter begonnen Akkordeon zu spielen, erzählte das aus Wolgograd, dem früheren Stalingrad stammende Multitalent, und gab mit flinken Fingern eine Kostprobe seines Akkordeonspiels. Nach Abitur und Musikstudium fügte Uschakow noch Gesangsunterricht hinzu. Da bleibt kein Zweifel an seiner Musikleidenschaft offen. Dass der Sulzbacher Liederkranz ihm besonders am Herz liegt, zeigt auch, dass der zwischenzeitlich in Berlin beheimatete Chorleiter den weiten Weg zu den Proben nach Sulzbach nicht scheut.

Ein vergnügtes Publikum dankte den Chören in einem großen Schlussapplaus zu dem Massenchor „Es löscht das Meer die Sonne aus“.

Karl-Heinz Rückert

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 12. Feb 2010, Chorverband Region Kocher, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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