Chorleben - S-Chorverband

Empfehlungen zur kulturellen Bildung an Wissenschaftsministerin Bauer überreicht

Am 12. November 2013 überreichte der Fachbeirat Kulturelle Bildung seine Empfehlungen an Ministerin Theresia Bauer vom Wissenschaftsministerium und an Minister Andreas Stoch vom Kultusministerium. Der Fachbeirat trat erstmals im Februar 2011 zusammen und verabschiedete seine Empfehlungen am 25. September 2013. Er setzt sich aus Experten des Bildungs- und Kulturbereichs zusammen. Hinzu kamen Mitglieder der Landtagsfraktionen der CDU, Bündnis 90/Grüne, SPD und FDP, um von vornherein politische Akzeptanz anzustreben. Seitens des Landesmusikverbands war als Vertreter der Präsident des Schwäbischen Chorverbands, Dr. Eckhart Seifert, in das 36-köpfige Gremium entsandt.

Aufgabe des Beirats war, aus der Analyse der Situation der kulturellen Bildung im Lande, auch durch auswärtige Experten, Schlüsse zu ziehen und Verbesserungsvorschläge zu machen. (Der Bericht) „benennt Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung kultureller Bildung in Bildungs-, Kunst- und Kultureinrichtungen, Verwaltung, Rundfunk und Medienunternehmen und weiteren Trägern kultureller Bildung in Baden-Württemberg. Die Empfehlungen werden in die aktuelle Bildungs- und Kulturpolitik und in die bildungs- und kulturpolitischen Perspektiven der nächsten Jahre einfließen.“ So schreiben und versichern die beiden Vorsitzenden des Fachbeirats Staatssekretär Jürgen Walter (Wissenschaftsministerium) und Staatssekretärin Marion von Wartenberg (Kultusministerium).

Forderungen des Landesmusikverbandes

Manche Forderungen des Landesmusikverbands an die Bildungspolitik sind in die Empfehlungen perspektivisch eingegangen.

Beispiele sind:

  • an der Grundschule sollen die Einzelfächer Kunst und Musik wieder eingeführt und von entsprechend qualifizierten Lehrkräften unterrichtet werden, weiterhin gilt das Prinzip des täglichen Singens und Musizierens
  • die Kooperation mit außerschulischen Partnern ist selbstverständliches Element des erweiterten Unterrichts- und Betreuungsangebots
  • jede Schule muss mindestens über ein künstlerisches Ensemble verfügen wie zum Beispiel Theater- und Tanzgruppe, Chor, Band und Orchester
  • die Öffnung der Schulen gegenüber außerschulischen Kooperationspartnern  basiert auf einer zuverlässigen Sicherung finanzieller, personeller und räumlicher Mittel
  • wichtig ist eine musikalische Grundqualifizierung für alle Grundschullehrkräfte
  • die Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher an den Fachschulen für Sozialpädagogik muss Grundkenntnisse für das Singen und Musizieren mit Kindern umfassen
  • die im Orientierungsplan für die Kindertagesstätten verankerten musikalischen Angebote müssen Realität werden

Diesen Empfehlungen ist als Anhang ein Maßnahmenkatalog beigegeben, der zusätzlich hervorhebt, wie die vorgeschlagenen Ziele erreicht werden sollen. Die Politik ist aufgefordert, ihre Planungen jeweils im Licht dieser Empfehlungen zu prüfen.

Fazit

Zusammenfassend kann man werten, dass auf dem Papier vieles formuliert und insoweit erreicht ist, was der Landesmusikverband und die ihm angeschlossenen Einzelverbände teilweise seit Jahren fordern.

Eines wurde übrigens nicht erreicht. Der Landesmusikverband hat beantragt, folgende Passage aufzunehmen:  Öffnung der Schulen in ihr kulturelles und soziales Umfeld

Vereine bilden nicht nur ein flächendeckendes kulturelles Netzwerk, sondern zudem eine soziale Gemeinschaft, die geeignet ist, eine lebenslange Kulturzugewandtheit zu begründen. Sie fördern das bürgerschaftliche Selbstengagement und sind als vornehmlich ehrenamtlich tätige Kulturinstitutionen wichtige Vermittler kulturellen Bewusstseins. Deswegen ist die ideelle und finanzielle Förderung des kulturellen Vereinslebens notwendig.

Dieser Hinweis nicht nur auf die kulturelle Bedeutung der Vereine wurde als Anhang zum Protokoll genommen, weil er bei der Endredaktion unbeachtet geblieben war. Das sollte aber die Vereine der Musik, der Kunst, der Heimatpflege, der Geschichte nicht entmutigen. Denn sie sind es, mit denen die Kinder zumal im ländlichen Raum zuallererst in Kontakt kommen. Singen im Kinderchor ist nach wie vor häufiger als der Besuch einer Kulturinstitution.

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Johannes Pfeffer, 24. Dez 2013, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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