Chorleben - S-Chorverband

Standing Ovation für junge Chöre beim Chorfest in Gaildorf

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Wer hat prophezeit, die Gesangvereine würden aussterben? Die tatsächliche Entwicklung hat die Unker widerlegt. Wie gründlich und wie schön war beim Konzert junger Chöre zu bestaunen. Da haben sich sogar in Dörfern Dirigenten gefunden, die es verstehen, junge Leute an den Chorgesang heranzuführen, ja sie zu begeistern. Möglicherweise war Neugier im Spiel, weil so viele Menschen den Weg in die Halle suchten. Der Beginn verschob sich, weil Stuhlreihe um Stuhlreihe zusätzlich aufgestellt werden musste, so stark war der Andrang. Bereut hat Niemand den Besuch. Es war eine wahre Freude, die jungen Leute zu sehen und zu hören und sich von ihrer Begeisterung mitreißen zu lassen. Musik kann vielseitig sein, hatte Amray Nowak, die Frauenchorreferentin beim Chorverband, zu Beginn ihrer Moderation verkündet. Die folgenden Stunden bewiesen das überzeugend. Mit welchem Engagement die jungen Leute bei der Sache sind, zeigte sich schon an der Kleidung. Verschieden farbige Schals und T’Shirts dokumentierten die Zusammengehörigkeit. Gesungen wurde überwiegend in englisch, nur Ottendorf und Mittelfischach wagten sich auch an deutsche Texte. Die einheitliche Kleidung war nur das äußere Zeichen. Jeder Chor ist mehr als die Summe seiner Stimmen, er ist eine eigene Persönlichkeit. Dieser Gedanke drängt sich besonders auf bei der Ottendorfer Sing- und Swing Gruppe unter Peter Richter. Die sind schon souverän eingefahren, sie leben die Musik, nicht nur im Gesang, auch in den Gebärden, das ist alles in Bewegung. Beim deutschen Lied „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ klatschte der ganze Saal den Takt mit und belohnte den Chor mit Beifallsjubel. Eigentlich sollte man keinen Chor hervorheben, alle boten perfekte Leistungen, alle holten starken Beifall vom Publikum, das von Anfang an gefangen war und mitging.

Der Singkreis Fichtenberg eröffnet den Reigen. Unter Leitung von Asuka Kuroyanagi-Santurri begannen sie mit einem etwas melancholischem Lied. Anschließend besangen sie einen besoffenen Matrosen recht schwungvoll und schlossen mit einem mitreißenden Aufschrei. ‚s Chörle aus Eutendorf hat sich unter Peter Obereder seit Jahren stetig vergrößert und verbessert und gab sich wie eine gut geölte Maschine, diszipliniert, zuverlässig, die Erwartungen erfüllend. Young people of USO, ein Ableger des GV Untersontheim, umfasst nur Mädchen, die unter der Leitung von Birgit Schrandt voll dabei waren und besonders mit einem innigen Schluß gefielen. Kopfstark präsentierte sich der Projektchor Eckartshausen, dirigiert von Magdalena Dratwa. Sie sangen sehr schwungvoll und mitreißend, waren mit offenbarem Spaß dabei, was ihre lachenden Gesichter zeigten. Dirigent Alexander Hofmann leitete sein Chorprojekt Rosengarten vom Klavier aus. Hier gefiel nicht nur der Gesang, auch die perfekt synchronisierten Bewegungen, bis hin zum Senken der Frauenköpfe, machten Eindruck. Bei „Mamma mia“ summten und wippten viele Zuhörer mit. Erstaunlich war die Gruppe „Summer & friends“ aus Mittelfischach. Helga Sommer, die hier dirigierte, bot ausgesprochen kultivierten Chorgesang. Da konnte man sogar ein hingehauchtes Pianissimo hören und eine sehr überzeugende Dynamik genießen. So richtig ausgelassen klang das „Mama Loo“ mit dem Knaller am Schluss. Die Red Valleys aus Oberrot haben mit Isolde Holzmann eine erfahrende Dirigentin. Sie sangen mit Hingabe. Beim „Surfin USA“ wurde der Chor in drei Gruppen geteilt, ein Sänger klopfte den Takt auf einer Kiste mit, das Schlussbild war total choreographiert. Herausragend war der Chor Canto Bello. Professor Wilfried Maier hat Sängerinnen und Sänger aus dem ganzen Ländle um sich geschart. Alle Mitglieder sind super motiviert und haben geschulte Stimmen, die sie voll einsetzen. Was die 17 Stimmen an diesem Abend bewältigten, war schier unglaublich. Das Publikum war so hingerissen, dass es, nach anhaltendem Beifall nach jeder Nummer, zum Schluss spontan in eine Standing Ovation ausbrach und eine Zugabe erzwang.

Kurt Leibbrand

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 22. Okt 2009, Chorverband Region Kocher, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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