Chorleben - S-Chorverband

Trauergesang und Rap vereint beim Liederkranz Seißen

„Lied: Gut! Wir singen deutsch“ – so hieß das Motto beim Liederkranz Seißen, der am Samstagabend in der Mehrzweckhalle Seißen ein mitreißendes Konzert gab, welches von rund 400 Personen besucht wurde.

Der Liederkranz hatte sich in diesem Jahr auf das Deutsche Volkslied konzentriert, wobei der Begriff sehr weit gefasst war. Nicht nur das klassische, das Volkslied der Romantik, stand da auf dem Programm, sondern alles, was eben vom Volk gerne gehört und gesungen wird. So ließ sich das Publikum gerne mit auf die Reise nehmen durch die deutsche Musiklandschaft vom 16. Jahrhundert bis in die Moderne. Unter der Leitung von Imke Niebel gab es wieder einmal ein Feuerwerk an Liedern, tollen Effekten, witzigen Einlagen oder gekonnten Inszenierungen zu hören und zu sehen. Da wurde das Volkslied entstaubt präsentiert und frisch, fröhlich und freudig, mit modernen Sätzen und flotten Arrangements, zum Besten gegeben. Sabine Schlapp begleitete kompetent etliche der Lieder am Klavier. Die oft anspruchsvollen und für den Chor herausfordernden Vertonungen wurden zum größten Teil sicher bewältigt. Auch wenn das ein oder andere nicht ganz hundertprozentig klappte, so tat dies dem überaus positiven Eindruck keinen Abbruch, den der gemischte Chor und der Frauenchor des Liederkranzes, sowie die Chorkids hinterließen.

An die dreißig Lieder, oft auswendig vorgetragen, wurden harmonisch stimmig mit vollem, rundem Klang vom 30-köpfigen Chor hochmotiviert aufgeführt. Angefangen von ganz alten Liedern wie „So treiben wir den Winter aus“, mit einer Melodie aus dem 16. Jahrhundert oder das Silcher-Lied „Muss i denn“ über Evergreens der Comedian Harmonists bis hin zu modernen Schlagern wie „Alles nur geklaut“ oder „99 Luftballons“. Sehr schön die gemeinsame Präsentation von „Wenn ich ein Vöglein wär“ und „Kommt ein Vogel geflogen“ durch den Chor und den Chorkids. Die Kinder waren allerliebst angezogen, sie sangen freudig und spielten pfiffig „Die Vogelhochzeit“. Die Aufführung von „Auf dr schwäbsche Eisebahne“ geriet fast dramatisch, mit einem Schuss Ironie – Trauergesang und der Rap des „Bäuerle“ inklusive.Beim „Schwäbischen Quodlibet“ wurden drei ganz unterschiedliche Lieder gemeinsam vorgetragen. Alle Achtung, wie der Chor und seine Dirigentin diese rhythmische Herausforderung bewältigte. Interessant, wie altbekannte und alte Weisen, wie „Wer hat die schönsten Schäfchen“ mit modernem Arrangement versehen ganz neu klingen. „Mein kleiner grüner Kaktus“ und „Wochenend und Sonnenschein“, bekannt durch die Comedian Harmonists, wurden frisch und frech präsentiert.

Liederkranz Seißen

Bei „Aber bitte mit Sahne“ gabs neben dem Lied von Udo Jürgens eine kleine Damenkaffeeklatschrunde samt Torte auf der Bühne. Gefühl pur war bei den aufgemotzten Schnulzen „Aber dich gibts nur einmal für mich“ oder „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ angesagt, welche mit Augenzwinkern präsentiert wurden. Der Frauenchor überzeugte mit dem rhythmisch anspruchsvollen „Alles nur geklaut“ von den „Prinzen“. Sehr unterhaltsam waren die vielen Ideen, die die Lieder garnierten: Da war der Chor samt Dirigentin zünftig in Dirndl und Lederhosen-Outfit angetreten, da wurde der Verlauf des Konzerts in drolliger Weise von Kindern auf der Leinwand angesagt, da wurde der Winter von den Männern mit Knüppeln ausgetrieben oder da flogen die 99 Luftballons vom gleichnamigen Lied von der Decke. Schön auch, dass das Publikum bei zwei Liedern mit einstimmen konnte.

Von: MARGOT AUTENRIETH-KRONENTHALER in „das blaumännle“

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Johannes Pfeffer, 5. Mai 2011, Chorverband Ulm, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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