Chorleben - S-Chorverband

Der Berliner Appell – Aufruf zur nachhaltigen Förderung der singenden Jugend

D'achor als Botschafter des Schwäbischen Chorverbands bei "Singen bewegt"

Das Singen mit Kindern und das Chorsingen erfahren in der letzten Zeit in den Medien dankenswerterweise mehr Beachtung als noch vor einigen Jahren. Eine ausreichende langfristige Unterstützung und Förderung der musikalischen Jugendarbeit ist jedoch noch nicht verwirklicht. Im Berliner Appell nimmt die Deutsche Chorjugend hierzu Stellung.

Der erste Berliner Appell ermahnte 2003 unter dem Schlagwort „Ohren auf“ dazu Kindern und Jugendlichen in den Chören Gehör zu schenken und für ihre Entwicklung die nötigen Strukturen zu schaffen. Nach sieben Jahren war es nun im Oktober 2010 an der Zeit zu prüfen, welche Forderungen noch aktuell sind und wo singende Jugend heute steht. Beim Tag der jungen Stimmen am 2. Oktober 2010 traf sich das Jugendforum „fit for top“ in Berlin um genau dies zu tun. Das Motto dieses Tages war „Singen bewegt“.

Singen bewegt die Gesellschaft

Und so ist der erste Teil des neuen Berliner Appells eine Situationsanalyse, die zeigt wie Singen die Menschen bewegt. Denn Singen kann jedes einzelne Kind, jeden Jugendlichen in der ganz persönlichen Entfaltung bewegen. Dabei fördert das „Wir-Gefühl“ in den Chören der Deutschen Chorjugend die Sicherheit und die Freude am Singen. Singen ist kulturelle Bildung, kann kulturelle Grenzen einfach überwinden und so Chancengleichheit fördern. Letztlich stärkt der Rückhalt in den Vereinen das ehrenamtliche Engagement der jungen Menschen und wirkt so positiv auf die gesamte gesellschaftliche Entwicklung.

Damit Singen diese positive Wirkung entfalten kann und die Kinder und Jugendlichen bewegt benötigen die Vereine und Verbände Unterstützung durch Politik, Medien und Öffentlichkeit. Jugendarbeit kann nur dynamisch und flexibel sein, wenn sie langfristige Sicherheiten hat, die Freiräume schafft. Und so will der Berliner Appell deutlich machen, dass eine Förderung der Kinder und Jugendlichen im Chor unabdingbar ist.

Forderungen des Berliner Appells

Die Deutsche Chorjugend fordert im Berliner Appell Kinder aus allen Lebensbereichen die Teilhabe am chorischen Leben zu ermöglichen. Auch Kinder, die im Elternhaus nicht mit vokaler Musik aufgewachsen sind, müssen die Chance bekommen, beispielsweise in den Ganztagesschulen an chorischen Angeboten teilzunehmen.

Das Chorwesen wird zu großen Teilen vom ehrenamtlichen Engagement zahlreicher Menschen in allen Altersstufen getragen. Dieses darf nicht durch bürokratische Hürden behindert werden und hat Anerkennung verdient. Die Chorvereine leisten wertvolle kulturelle Bildungsarbeit. In der Schule, in dörflichen Gemeinschaften und in städtischer Varietät der Menschen leben sie Integration und gesellschaftliche Verantwortung. Anerkennung bedeutet auch hierfür die notwendigen finanziellen Mittel für die Arbeit der Freiwilligen zur Verfügung zu stellen.

Die Traditionsvereine aber auch junge Singe-Initiativen leisten nachhaltige Arbeit. Viele privatwirtschaftliche Anbieter arbeiten mit kurzfristigen Projekten. Diese sind eine wunderbare Ergänzung, dürfen aber die Grundversorgung mit Personal und Finanzen nicht gefährden um allen Kindern und Jugendlichen Teilhabe zu ermöglichen.

Mit dem Berliner Appell will die Deutsche Chorjugend das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Chorvereine stärken und dadurch die Rahmenbedingungen für die Bildungsarbeit und das Singen in den Chören nachhaltig stärken und verbessern. Die Delegierten am Chorjugendtag in Kassel haben den Berliner Appell offiziell verabschiedet. Es bleibt zu hoffen, dass die Wünsche und Forderungen an den richtigen Stellen gehört werden.

Der Berliner Appell darf von Vereinen selbstverständlich für ihre Arbeit verwendet werden. Den genauen Wortlaut finden Sie unter: www.deutsche-chorjugend.de/berliner-appell/

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Johannes Pfeffer, 3. Jun 2011, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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